Elisabeth von Samsonow
Genealogie der Dinge
Kunstverein Kärnten
Kunsthaus Klagenfurt
Deichkind, Spohie Dvořák, GIFT, Hanna Kučera, Yoshinori Niwa, Pusha Petrov, Elisabeth von Samsonow, Manuel Sékou, Tsai-Ju Wu Kuratiert von Yul Koh, Rebecca Fuxen und Maximilian Gallo
Vernissage: 10. September 2020, 19:00
Elisabeth Von Samsonow
The Parents’ Bedroom Show (2020)
Installation mit Videoarbeit und Möbeln
Im Mittelpunkt der Videoarbeit steht die gleichnamige Performance. Hier evoziiert das Doppelbett Erinnerungen, Bilder und Erwartungen an das Schlafzimmer, dessen Intimität durch die Versetzung in den öffentlichen Raum gebrochen und zugleich verstärkt wird.
Im Video fügen sich Vorgänge der Erforschung, Reinigung und De-Konstruktion des Elternbetts zu einem Ritual. Es ergibt sich eine “kleine Architektur” (P.B. Perciado), eine Räumlichkeit innerhalb des Öffentlichen. Hier überlappen sich sich Privates und Öffentliches, Reales und Virtuelles. „Es geht um den Zusammenhang zwischen Wissen und Lust“, sagt die Performerin zu Beginn. Der Sex der Eltern gehört zu einer Kategorie, die auch in modernen Machtbeziehungen einem Tabu unterliegt. Samsonow schafft eine Diskursivierung dieses Tabus als Umschreibung gesellschaftlicher Machtverhältnisse, in dessen Mittelpunkt das heteronormativ gekennzeichnete Elternbett steht – als Selbstfindung, als Beichte, als heimliches Spiel mit sexualisierten, fetischisierten Objekten.
Im Rahmen der Ausstellung ist das Video als Teil einer Installation zu sehen, die einen Raum im Raum entstehen lässt, und damit die Architektur der Performance wiederholt. Das Elternschlafzimmer dient Samsonow als Methapher und als mit Bedeutung aufgeladener Ort, der sich durch wenigen Handgriffe aufleben lässt und die Macht der Dinge, der Möbel, aufzeigt.